Beratung zur Krankenhaus-Alarmplanung auf internationalem Niveau

Auf Anfrage des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) beteiligte sich das Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement (INM) des Klinikums an einem internationalen Projekt zur Verbesserung der Versorgung schwer verletzter Patienten. In Zusammenarbeit mit dem brasilianischen Gesundheitsministerium, einer dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung nachgeordneten Institution (Engagement Global gGmbH) sowie der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren (AGBF) wurden in mehreren brasilianischen Städten Workshops für Krankenhäuser abgehalten.

Von Seiten des INM übernahm Dr. Thorsten Kohlmann – Katastrophenschutzbeauftragter des Klinikums und stellvertretender Leiter des Bereichs Medizin – die Aufgabe, den Krankenhäusern IMG 2277Informationen und Strategien zu vermitteln, sich auf einen Massenanfall von Verletzten und Erkrankten vorzubereiten. Der Teilnehmerkreis rekrutierte sich überwiegend aus Vertretern verschiedener Kliniken sowie zusätzlich aus den Bereichen Feuerwehr/Rettungsdienst, Zivilschutz, (Militär-) Polizei und öffentliche Verwaltung. Dr. Kohlmann und sein Team (vom Bayerischen Staatsministerium des Inneren und der Branddirektion München) waren in Sao Paulo, Cuiabá und Porto Alegre tätig. Die Workshops verliefen außerordentlich erfolgreich; sie endeten mit Übungen in einzelnen Krankenhäusern, in denen bereits erfolgreich begonnen wurde, das erworbene Wissen in die Praxis umzusetzen. Die Beratung von Krankenhäusern zu Alarm- und Einsatzplanung muss im Katastrophenschutz etablierte Vorgehensweisen mit der individuellen Struktur des einzelnen Krankenhauses vereinbaren: „Letztendlich muss der Plan auf das einzelne Krankenhaus zugeschnitten sein – nur so ist er in einer solchen Extremsituation eine Hilfe." so Dr. Kohlmann. In Brasilien scheint dies gelungen zu sein – die weit überwiegende Zahl der Hospitäler hatten bis dahin keinerlei Alarmpläne für solche Ereignisse.

Das INM ist auf dem Gebiet des Katastrophenschutzes vielfältig aktiv wie zum Beispiel in Arbeitsgruppen von BBK und Schutzkommission sowie der AG Massenanfall der ÄLRD Bayern. Ferner wird die Beratung von Krankenhäusern zu Alarm- und Einsatzplanung und die Unterstützung bei der Auswertung von Übungen angeboten. Im Rahmen der sogenannten Tunnelübung im November 2012 nutzten mehrerer Münchner Krankenhäuser das Angebot, eine solche Übung strukturiert zu analysieren. Das INM ist seit mehreren Jahren in die Alarm- und Einsatzplanung des Klinikums eingebunden und stellt seit 2013 offiziell den Katastrophenschutzbeauftragten des Klinikums.

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